Polonnaruwa auf
Sri Lanka,
Polonnaruwa
Bereits im 7. Jhd. wurde Polonnaruwa unter dem Namen „Pulatthinagara" urkundlich erwähnt, König Ababodi III. stiftete hier ein Kloster. Im 9. Jhd. – nach dem Ende der Anuradhapura-Periode – wurde Polonnaruwa Residenz der singhalesischen Könige. Aber schon 100 Jahre später konnten indische Invasoren die Stadt übernehmen, der indische Vizekönig hielt auch an Polonnaruwa als Hauptstadt fest. Jananathapura nannten die Inder die Stadt und versuchten von hier aus, den Süden – das Königreich Rohana (Ruhunu) – zu erobern.
Tipp: Lassen Sie sich von Ihrem Fahrer zu den verschiedenen Bauwerken fahren oder mieten Sie sich ein Fahrrad. Die Bauten liegen relativ weit auseinander und sind zu Fuß schlecht zu erreichen. Als Begleitbuch kann ich Ihnen den Stefan Loose Reiseführer Sri Lanka empfehlen, hier sind die Bauwerke genau und schön beschrieben (meiner Meinung ist es so besser, als sich vor Ort einen Fremdenführer zu nehmen).
Nach Möglichkeit planen Sie unbedingt einen ganzen Tag für die Besichtigung ein, sonst sehen Sie nur die Hälfte. Das wäre schade, bei dem hohen Eintrittspreis von 30 USD (Stand 2017).
Aber Vijayahabu I, ein König aus dem südlichen Königreich Rohana, konnte 1070 die indischen Cholas vertreiben, ließ sich in Anuradhapura krönen, behielt trotzdem Polonnaruwa als Hauptstadt. Polonnaruwa aber erlebte seine Blütezeit unter Parakrama Bahu I. Aus seiner 33-jährigen Herrschaft stammen die großartigen Bauten, die man heute noch – teilweise als Ruinen – besichtigen kann. Parakrama Bahu I. war aber auch ein Baumeister für seine Untertanen – sein Leitspruch war: Kein Tropfen Regenwasser darf ins Meer fließen, ohne den Menschen nützlich gewesen zu sein. Viele der heutigen Stauseen auf der ganzen Insel entstanden unter seiner Herrschaft.
Sein Nachfolger Nissanka Mala wollte an die Bautätigkeit Parakrama Bahu anschließen, was ihm aber nicht wirklich gelang. Seine Bauwerke sind weniger stilsicher und zeugen von eiliger Bauweise.
1215 war das Ende der Polonnaruwa-Periode. Südindische Maghas zerstörten die Stadt und das Rajarata (das Land der Könige). Die Singhalesen flohen ins Bergland und überließen ihr Land dem Dschungel.
Vorsicht mit Tuck-Tuck-Fahrern: Teilweise nehmen sie den vollen Eintrittspreis von den Gästen, passieren aber einen Seiteneingang, wo sie sich das "erschlichene Eintrittsgeld" mit den Wärtern teilen.