Sri Lanka Blog # 7
Polonnaruwa
Es war im Jahr 1990 als ich zum ersten Mal in Polonnaruwa war. Ich scheute immer den langen Weg bis fast an die Ostküste und den hohen Eintrittspreis. Nun, im Juli 2011, war ich wieder da und bereue es nicht.
Mit unserem privaten Reiseleiter Kapila Bandara vereinbarten wir bereits im Vorfeld per Email die Details und alles funktionierte auch wie besprochen. Wir wurden am Flughafen in Colombo in Empfang genommen und machten uns auf den Weg – 4,5 Stunden nach Polonnaruwa.
Einquartiert hatten wir uns im Hotel Giritale, das einen traumhaften Ausblick auf den See hat.
Am nächsten Tag besuchten wir Polonnaruwa. Wirklich beeindruckend, was König Parakramabahu im 12. Jahrhundert n. Ch. erbauen ließ. Einen 7-stöckigen Palast mit 500 Zimmern für seine 500, meist indischen, Ehefrauen; Tempeln für die buddhistische wie für die hinduistische Religion; Schwimm- und Badebecken.
Am Beeindruckendsten war für mich das Vatadage, das Parakramabahu seinerzeit für die Zahnrelique erbauen ließ. Ein großartiger Bau mit auch heute noch sehr gut erhaltenen Details.
Details spielen in Polonnaruwa eine sehr große Rolle. Jede Mauer, jeder Aufgang ist liebevoll verziert. Erstaunlich, dass nach 9 Jahrhunderten alles noch so gut erhalten ist.
Da es für die Sri Lanker ein langes Wochenende war (Donnerstag war Vollmond), waren auch sehr viele Einheimische unterwegs und besuchten Polonnaruwa. Hie und da konnte ich meine spärlichen singhalesischen Wörter benutzen und lustige Gespräche entstanden daraus.
In den 21 Jahren, in denen ich nicht in Polonnaruwa war, habe ich Gal Vihara, den Felsentempel glorifiziert. Ein großes Bild davon hängt sogar in meinem Schlafzimmer. Die Enttäuschung war um so größer: Die beindruckenden Buddhastatuen werden durch ein schreckliches Blechdach „geschützt“, unmöglich! – es zerstört das Gesamtbild und man hat den Eindruck, dieses Dach erdrückt die Figuren. Menschenmassen drängen sich vor den Statuen – Touristinnen in Tops und kurzen Hosen sind auch dabei. Mein Fazit: Der wohl schönste buddhistische Ort auf Sri Lanka ist Buduruwagala, im Südosten der Insel.
Am Abend waren wir bei der Familie Bandara eingeladen. Den Sohn kenne ich seit Jahren, da er in einem Gästehaus, in dem ich Gast war, arbeitete. Es war ein unglaublicher herzlicher Abend, obwohl wir uns nicht wirklich kannten. Wir wurden sehr gut bewirtet und ich hatte den Eindruck, dass alle Sprachbarrieren einbrachen. Durch die Wärme und gegenseitige Zuneigung dieser Familie fühlt man sich sofort heimelig.