Sri Lanka Blog # 300
Wir Europäer wissen Sri Lanka zu entwickeln
Immer wieder zieht ein Lächeln auf meine Lippen, wenn wieder einmal Europäer – in diesem Fall Studenten mit ihren Professoren – wissen was Sri Lanka braucht.
Hier ein Beispiel zum Wilpattu Nationalpark: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburger-als-Test-Touristen-unterwegs-in-Sri-Lanka-id44268216.html
Meine Gedanken zum o. a. Artikel:
- Es war schlimm, dass dieser Nationalpark im Einzugsbereich des Bürgerkriegs war, aber das hat – meiner Meinung nach - die Tierpopulation dort erhalten. Im Moment geht es darum, dass an der Küste eine Straße gebaut wird (damit sind Rodungen verbunden) und dass eine muslimische Siedlung innerhalb des Parks entsteht. Dies ist alles in den Zeitungen der Insel nachzulesen.
- Wilde Elefanten zerstören seit Jahren Reisfelder der Bauern, da ihr Rückzugsgebiet immer kleiner wird. Das ist kein spezifisches Problem von Wilpattu, sondern von der gesamten Insel. Im Jahr 1960 hatte Ceylon 10 Millionen Einwohner, nun sind es mehr als doppelt so viele – etwa 22 Millionen. Außerdem gilt das Kastensystem: Ein Bauer würde niemals eine Garküche an der Straße eröffnen.
- Es gibt auch jetzt schon Übernachtungsmöglichkeiten im Park, Billigunterkünfte bringen auch nicht gerade das große Geld. Meiner Meinung nach gehören hier luxuriöse Baumhäuser oder toll ausgestattete Campingplätze hin.
- Um den Nationalpark ähnlich attraktiv wie den Yala-Nationalpark zu machen, muss eine touristische Infrastruktur her. Der Süden der Insel nach wie vor besser bespielt als die Westküste um Puttalam.
Die Verwaltung des Nationalparks sollte sich selbst an der Nase nehmen: Fast eine Stunde Fahrt in den Nationalpark und die gleiche Strecke wieder zurück ist nicht zeitgemäß (da ist ein veraltertes Portal Nebensache), Betrügereien beim Wechselkurs, gelangweilte Guides, usw.
Vor Jahren – im Jahr 2012 - waren wir im Wilpattu Nationalpark – es war für meine Begleiter und mich die langweiligste Safari, die wir je auf der Insel machten.
Ich persönlich finde ich schade, dass sich Sri Lanka als Schwellenland immer wieder helfen lässt – sei es um Autobahnen und Häfen zu bauen, sei es Projekte zur verwirklichen, usw. Nach dem Tsunami wurde die Insel damit verwöhnt.
Man kann nur hoffen, dass die Professoren und die Studenten mit einem Business-Visum die Insel bereisen, sonst könnte es schwierig werden.