Sri Lanka Blog # 279
Hilfsprojekte
In meinem letzten Urlaub hatte ich Einblick in drei Hilfsprojekten auf Sri Lanka, die von Deutschen und von Österreichern finanziert werden. Und es stellt sich mir wieder einmal die Frage, die sich mir seit Jahren stellt: weshalb?
Sri Lanka ist mittlerweile ein Schwellenland und kein Dritte-Welt-Land mehr. Demnach muss es möglich sein, dass die Regierung soziale Einrichtungen stemmt: Kinderheime, Altenheime, Tierheime.
Aber wahrscheinlich fließt das öffentliche Geld in andere Kanäle und mutige Touristen fühlen sich gemüßigt, zu helfen.
Tierheime: Viele Touristen kennen die deutsche Tierklink im Süden der Insel. Am Valentinstag 2017 gab es erhebliche Probleme dort. Natürlich ist die Sicht der deutschen Betreiberin eine andere als die der Singhalesen. Sie schreibt, dass sie klein mooriges Land von einem buddhistischen Mönch kaufen wollte, die Leute vor Ort sprechen davon, dass sie Hunde einschläfert. Hier gibt es kein Falsch, kein Richtig – unsere Kulturen sind einfach zu verschieden um dieses Thema auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ein befreundeter Reiseleiter hat sich ganz furchtbar darüber mokiert, dass ein Tourist dafür 500 Euro gespendet hat; er konnte nicht einsehen, dass Hunde mehr wert sind als Menschen, die auch einer Hilfe bedürften.
Kinderheime: Auf Sri Lanka gibt es viele Kinderheime, die von Ausländern betrieben bzw. finanziert werden. Eigentlich sollten in einem solchen Kinderheim einheimische Erzieher eingestellt werden, die sich um die Kids kümmern. Aber es gibt es auch als kleines Geschäftsmodell: Man bringt Praktikanten nach Sri Lanka, die für Unterbringung und Verköstigung zahlen „dürfen“, somit spart man Personalkosten. Auch habe ich schon von pädophilen Übergriffen auf Knaben in Kinderheimen gehört, ein Thema das mich wahnsinnig macht.
Also – wenn Sie um Spenden gefragt werden, schauen Sie bitte ganz genau hin. Es ist nicht alles Gold was glänzt.