Sri Lanka Blog # 266
Gastblog von Irma Hillebrand
Der Zauber der Wundervollen!
Die Tamilen nennen heute noch ihre Insel Sri Lanka "Ilankai" die Wundervolle und das durften wir erleben. Bei einer vier tägigen Rundfahrt sahen wir vieles von den Kostbarkeiten.
Um fünf Uhr früh war der Start in Bentota mit dem Schiff über den Fluss. Dort erwartete uns schon Herr Kapila mit seinem Kleinbus. Er ist ein versierter Fahrer und mit der oft riskanten Fahrweise der Verkehrsteilnehmer bestens vertraut.
Unser erstes Ziel war Dambulla und der erste Eindruck, eine riesige, goldene Buddha Statue, alles beherrschend. Seine Hände zeigen die Geste des Inbewegungssetzens des Rades der Lehre. Erst 1990 wurde er gebaut über einem Museum. Daneben führt ein Weg über den Felsen mit eingehauenen Stufen zu den Tempeln. Hier ist die Seele des Heiligtumes zu spüren, das von Mönchen betreut wird. Fünf große Höhlen beherbergen die mächtigen liegenden Buddhas, die aus dem Felsen gemeißelt wurden. Sie strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, die allmählich auf uns übergingen. Weiß gekleidete Frauen mit ihren Kindern, Pilger aus aller Welt und Affenfamilien begleiteten uns zurück.
Unsere Fahrt geht weiter zum Geritale Hotel, unserem Ausgangspunkt zum Kaudulla Nationalpark. Sehr abenteuerlich war die Anfahrt, über Stock und Stein mit einem Jeep, jedoch dann ein atemberaubendes Erlebnis. Elefantenherden, Wasserbüffel, Eisvögel und Pfaue in einer unberührt scheinenden Natur zu erleben. Tief gerührt beobachteten wir ein Elefantenbaby, höchstens zwei Tage alt, wie es von ihren Eltern sorgfältig behütet wurde. Im Hotel zurück bot sich uns der Zauber einer Vollmondnacht. Den Buddhisten ist der Vollmond heilig, es darf in dieser Nacht kein Alkohol getrunken werden, auch keine Ausnahme für die Touristen gilt.
Am nächsten Tag erlebten wir Polonnaruwa, es war einmal die zweite Königsstadt. Schon 1211 wurde die Stadt zerstört und bald vom Urwald überwuchert. Im 19. Jahrhundert haben die Engländer mit den Ausgrabungen begonnen. Das Museum gewährte uns einen Einblick in die Bedeutung und die Entwicklung der einstigen Stadt der Könige. Die Ruinen der Tempel und des Palastes lassen erahnen die Spiritualität und einstige Lebendigkeit dieses Ortes. Gal Vihara ist hier der beeindruckteste Platz. Ich empfand eine vollkommene Harmonie, die von den vier aus dem Granitfelsen gearbeiteten Buddha Figuren ausging. Die Bildhauer des 12. Jahrhundert verstanden ihre Kunst meisterhaft. Besonders bewegend der zwölf Meter lange, auf schönen Rundkissen mit Lotosmuster, liegende, sterbende Buddha vor seinem Eintritt ins Parinirvana.
Auf ging es zu dem großen Erlebnis Kandy. Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist der Zahntempel. Der Tempel beherbergt einen Zahn Buddhas aus dem 4. Jahrhundert und dient noch heute als Pilgerstätte und Kloster. Der Andrang von Müttern mit ihren Klein- und Großkindern herrschte schon auf dem Zugang im Park. Wir standen in einer langen Reihe an und erfuhren, dass es ein besonderer Tag für die Kindersegnung war. Ich wurde von meinen Angehörigen getrennt. Eine Menschentraube schob mich die Stufen hinauf. Mein Atem richtete sich nach dem Schlag der Trommeln und den Posaunen Fanfaren. So näherte ich mich mit den wogenden Körpern der Pilger, die auch noch wunderschöne Blumengestecke mittrugen, dem Reliquienschrein. Ich fühlte mich getragen von den Gebeten, den Segensbitten und Friedenswünschen dieser Menschen. Obwohl ich kaum einen Bewegungsraum hatte, verspürte ich keine Panik oder Bedrängnis. Die silberbeschlagenen Türen zum Allerheiligsten waren geöffnet und ich konnte einen kurzen Blick darauf erhaschen. Die Gläubigen legten ihre Blumen nieder und ihre strahlenden Gesichter ließen mich ihr inneres Glück erahnen. Erst bei der Schuhe-Aufbewahrung fand ich meine Lieben wieder. Besinnlich und schweigend wanderten wir am Ufer des Milchsees zurück.
Anschließend besuchten wir noch eine Teefabrik und vom Pflücken bis zu den fertigen Teepaketen hat uns eine freundliche Dame im perfekten Englisch alles erklärt.
Der Tag klang besonders schön aus, bei einem Spaziergang durch den Botanischen Garten. Blüten über Blüten, Riesenbäume, Orchideen brachten uns in eine staunende, fröhliche Stimmung und bei einer Tasse Kaffee nahmen wir Abschied von diesem wunderschönen Ort. Am nächsten Tag traten wir die Heimreise nach Bentota an.
Unser aufrichtiger Dank, dass diese Erlebnisse für uns möglich wurden, gilt unserer Freundin Christine, sie hat die Reise zusammengestellt und alles organisiert. Dank an Herrn Kapila Bandara (holidays-tours), der uns immer aufmerksam umsorgt hat und ein ausgezeichneter Chauffeur ist. Wir hatten das Glück, dass unsere Nichte Ingrid, die in Sri Lanka lebt begleitet hat. Mit ihrem Wissen über Rituale, Bräuche und der einheimischen Sprache, hat sie uns sehr bereichert. Es war wunderschön, danke und ganz herzlich Maria und Otmar, Ingrid, Kala und Irmi