Sri Lanka Blog # 2
Die Nonne von Galabeddha
Für mich war es ein ganz besonderes Geschenk, die Nonne von Galabedda kennenzulernen. Ein kurzer Moment einer Rundreise, die mein Leben auf ganz besondere Weise veränderte. Es vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Aber nun die Geschichte von Anfang an:
Wir waren auf Rundreise im Südosten Sri Lankas. In Galabeddha, zwischen den Sehenswürdigkeiten Buduruwagala und Maligavilla und den Orten Siyambalanduwa und Monaragala, wollte uns Asoka ein Königinnenbad (Biso Pokuna) zeigen. Eine Tafel am Straßenrand wies darauf hin und wir machten uns auf, dieses zu besichtigen. Es stammt in etwa aus dem 12. Jahrhundert und ähnelt dem Doppelbecken in Anuradhapura. Selbstverständlich hat es nicht die gleiche Größe, ist aber ein beeindruckendes Bauwerk mit schöner Bildhauerkunst.
Gerade waren wir am Rückweg zum Auto, als uns eine Nonne ansprach. Asoka – tief in seinem buddhistischen Glauben verankert – genoss sichtlich das Gespräch mit ihr. Sogleich lud sie uns ein, ihre Einsiedelei zu besuchen. Ein ausgetretener Waldweg führte uns zu ihrem Zuhause, eine ausgebaute Felshöhle mit Tempel.
Sie erzählte uns ihre Lebensgeschichte: Sie war verheiratet und hatte sechs Kinder. Eines Tages verließ sie ihr Ehemann wegen einer anderen Frau. So stand sie nun da: Sechs minderjährige Kinder, geächtet von den Nachbarn, kein Einkommen. Ein Blick in ihre Augen zeigt, dass dies eine sehr schwere Zeit für Sie war.
Aber sie war stark, zog ihre Kinder groß und verheiratete sie. Als nun alle Kinder aus dem Haus waren, konnte sie ihr neues Leben beginnen, von dem sie schon lange Jahre geträumt hatte. Sie zog in einem Tempel und lernte Meditation. Vier Jahre wohnte Sie im Tempel und als ihrer Meinung nach ihre Ausbildung zu Ende war, zog sie in die Nähe ihrer Schwester und gründete mitten im Wald die Einsiedelei.
Anfangs wohnte sie nur unter einem Felsvorsprung, nach und nach schuf sie sich daraus ein neues Zuhause. Aus rauen Holzbrettern stellte Sie eine Gussform für Ziegel her und begann Ziegel aus Beton zu gießen. Ziegel für Ziegel, Tag für Tag. Aus diesen Ziegeln baute sie einen Tempel und der Felsvorsprung bekam eine Mauer. Auch einen Meditationsraum baute sie, um Nachbarn zur Meditation einladen zu können.
Gleich neben ihrer „Behausung“ rodete sie ein Stück Wald und pflanzte einen Bodhibaum, eine Dagoba soll es auch bald geben.
Da wir sehr viele Ausflüge in den Südosten von Sri Lanka machen, kehren wir immer wieder zu ihr zurück und besuchen sie. Immer wieder ist ihre erste Frage „Bleibt ihr diesmal?“. Sie ist sich sicher, dass wir (meine Freundin Eva und ich) eines Tages bei ihr bleiben und auch ein Leben als Nonne führen werden, wenn auch nur für ein paar Tage. Ich sage ihr dann immer, dass ich in meiner Heimat noch nicht abkömmlich bin – sie lächelt mich dann immer sehr weise und vielsagend an. Sie weiß bestimmt mehr über mein Leben, als mir selbst bewusst ist.
Sie wandelt hinter Buddha, sie hat das Paradies schon gesehen, sagt sie.
Gudrun am 1.6.2013:
Diese Einsidelei der Mönchsfrau hatte mir sehr gut gefallen würde ich gern besuchen bin in bentota wie komme ich dahin .Kannst du es mir mitteilen Gruss Gudrun
Christine 2.6.2013
Liebe Gudrun,
ruf bitte Asoka an, er ist auch in Bentota und weiss wie man dort hinkommt.
Tel. +94 / 777 / 654864
www.asokatours.at
Richte ihr bitte liebe Grüße von der Frau aus, die sie immer fotografieren aber noch immer nicht bei ihr wohnen will.
LG aus einem in den Fluten versinkenden Österreich
Christine