Sri Lanka Blog # 145
Kaffeeanbau
Fast wäre Sri Lanka eine Kaffee-Insel geworden.
Im Jahre 1815 fiel das Königreich Kandy an die englischen Kolonialherrn. Diese erkannten sofort den Reichtum dieses Landstriches: Fruchtbare Erde, fast unbesiedelt und nicht so weit weg von der Küste, um den Transport zu gewährleisten.
Und Kaffee war es, der hier sofort auf den frisch gerodeten Flächen in Plantagenwirtschaft kultiviert wurde. Man erwartete gute und gewinnbringende Erträge.
Abenteurer, Einzelgänger und Pioniere – sie machten sich zunächst das Land untertan und lebten dort in einfachen Verhältnissen. Nur zur kurzen Erntezeit holte man Saisonarbeiter, die für ein paar Wochen die Einsamkeit unterbrachen.
Bald wurden diese Abenteurer von professionellen Pflanzern abgelöst. Diese kamen mit Kind und Kegel und übernahmen Land und Arbeiter.
1869 – das Jahr des Albtraums für die Kaffeepflanzer. Der Kaffeerostpilz befiel die ersten Kaffeesträucher und binnen fünf Jahren war mehr als die Hälfte der Plantagen befallen. Man wollte sich jedoch nicht unterkriegen lassen und erweitere noch die Anbauflächen, hohe Marktpreise und die Aussicht auf residente Pflanzen lockten.
Aber das Ende war nahe – der Pilz zerstörte fast alles, die Marktpreise fielen, die Plantagen und ihre Betreiber gingen Bankrott.
Heute wächst Kaffee auf Sri Lanka wild oder in Gärten quirliger Hausfrauen. In einem Gästehaus in Kandy bekamen wir sogar mal zum Frühstück selbst angebauten Kaffee.